Kriegerdenkmal

Wie nach dem 70er Krieg, so fanden sich auch nach dem 1. Weltkrieg viele der Heimkehrer im Veteranen- und Kriegerverein zusammen. Ein besonderes Ereignis in jenen Jahren war die, zumeist durch Spenden er-möglichte, Errichtung eines Denkmals.

 

Gerade der Veteranen- und Kriegerverein hatte sich darum bemüht. Es wurde "geschaffen in einer Zeit größter wirtschaftlicher Not und gibt Zeugnis vom Opfersinn und vaterländischem Geist in Schönsee" heißt es in einem Bericht aus jener Zeit.

 

Das Denkmal - ein Obelisk in einem Umbau aus Granitstein - wurde an Ort und Stelle aus Granitquadern zusammengefügt. Die Steinmetze, so wird berichtet, hatten ihre Bauhütten unter den schon damals vorhandenen Kastanienbäumen aufgestellt. Eiserne Tafeln auf den beiden Seitenflächen trugen die Namen von 70 Gefallenen und Vermißten des Ersten Welt-krieges.

 

Die Pläne für die Errichtung eines Kriegerdenkmals reichen bis in das Jahr 1920 zurück. Man gründete dazu ein eigenes Aktionskomitee - an dessen Spitze Bürgermeister Albert Haberl stand - und nahm Verbindung mit Bild-
hauern, Architekten und Baufirmen auf. Das Forstamt Eslarn erklärte sich bereit, grauen Granit vom Stückstein zum halben Preis zur Verfügung zu stellen. Spenden liefen bis aus Amerika ein.

Drei Entwürfe standen zur Wahl:

  • die Statue des Heiligen St. Georg -
    den Drachen besiegend
  • die Figur eines sterbenden Soldaten
  • und ein einfacher Obelisk,

für den als Standort zunächst der freie Platz vor dem Rathaus vorgesehen war.

Im August 1924 sollte die Einweihung stattfinden. Doch der Mangel an Geld nach der Inflation machten alle Pläne zunichte. Man konnte sie erst 1927 wieder aufnehmen und entschied sich nun für die Obelisk-Form. Die Absicht, das Denkmal vor dem Rathaus aufzustellen, wurde wegen der Ausfahrt der Feuerlöschwagen aufgegeben und dafür der etwas erhöhte Platz an der Seite der Hauptstraße gewählt.

Die Ausführung wurde dem Steinmetz- und Baugeschäft Amschler in Amberg übertragen. Viele Schwierigkeiten waren noch zu überwinden, u.a. Differenzen mit dem Schönseer Stadtpfarrer wegen der Anbringung christlicher Symbole am Denkmal. Im Oktober 1927 endlich war das Werk vollendet.

 

Die Weihe des Kriegerdenkmals am 30. Oktober 1927

Zusammen mit dem Veteranen- und Kriegerverein hatten sich zahlreiche Vereine dazu einge-funden.
 
Auch die Heimatvereine aus München und Nürnberg waren gekommen.
 
Die Stadt Schönsee war festlich geschmückt. Triumphbögen waren auf-gestellt worden, viele Häuser waren beflaggt.

Die kirchliche Weihe nahm Stadtpfarrer und Dekan Auer vor, die Festrede hielt Franz Xaver Wellnhofer. Zollinspektor Schmid verlas die Namen der Gefallenen und Vermissten der Kriege von 1866, 1870/1871 und 1914/1918. Anschließend wurde das Denkmal an den Bürgermeister der Stadt über-geben.

 

Gefallene und Vermisste der letzten Kriege

Im Krieg von 1866  -  1 Gefallener
Im Krieg von 1870/1871  -  1 Gefallener

Die Gedenktafel für die Gefallenen und Vermissten
des Ersten Weltkrieges trägt 70 Namen.

Nunmehr sind zwei weitere Tafeln angebracht.
Sie tragen die Namen von 152 Gefallenen und
Vermissten des Zweiten Weltkrieges.

Im Juli 1997 wurde das Kriegerdenkmal durch Mitglieder der Krieger- und Soldatenkameradschaft Schönsee komplett renoviert. Es folgte eine Segnung des Denkmals durch den damaligen Stadtpfarrer Anton Witt. Die Patenkompanie 4./122 stellte eine Ehrenwache. Anschließend wurde gefeiert bei einem Gartenfest hinter dem Rathaus an der kleinen Seebühne. Die Bewirtschaftung übernahm der Kriegerverein und die musikalische Unterhaltung die Stadtkapelle Schönsee.

 

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Zeitungsbericht_KDM_15112014.pdf
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